Ausgabe 3/2021 Soziale Medien: Ethik und Politik

Der Wahlkampf vor der Bundestagswahl 2021 hat gezeigt: Soziale Medien haben eine wichtige Stellung in der politischen Diskussion übernommen. Die Beiträge dieses Heftes stellen Fragen nach einer digitalen Werteordnung, dem rechtlichen und zivilgesellschaftlichen Umgang mit Hassrede auf Sozialen Netzwerken und versuchen den Entwurf einer "Ethik der Digitalität".

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Editorial

Schwerpunkt-Thema: Soziale Medien: Ethik und Politik

Ulrich Hemel Ethik der Digitalität als Chance für eine Renaissance christlicher Sozialethik

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Tobias Gostomzyk Mehr Nutzen als Schaden?

Die Regulierung digitaler Hassrede

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Caja Thimm Digitale Gesellschaft und digitale Werteordnung

Ethische Perspektiven auf politische Diskurse im Netz

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Tanja Evers Social Media als Spielwiese des Populismus?

Der Bundestagswahlkampf der AfD auf Facebook im Parteienvergleich

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Arts & ethics „Hiding 1“

Anke Lieb-Kadge: „Hiding 1“; 2019 Öl auf Nessel

Das Selfie dient zur Selbstvergewisserung und –verortung, und darüber hinaus, gepostet in den Sozialen Medien, als Porträt der sozialen Teilnahme. Ist das tatsächlich so? Das Bild „Hiding 1“ von Anke Lieb-Kadge zeigt die Halbfigur einer jungen blonden Frau in Frontalansicht, die sich in ihrem großen grauen Strickpullover vor den Blicken des Betrachters zu verstecken scheint. Den weiten Rollkragen hat sie bis über Kinn und Nase gezogen, so dass nur noch Augen- und Stirnpartie zu sehen sind. Der Ausdruck der von der Körperhaltung, Gestik und dem Blick der Frau ausgeht, ist verschreckt, ängstlich, ja fast verzweifelt. Die Szene wirkt so, als wolle die Abgebildete lieber vollständig in ihrem Pullover verschwinden, um so den Blicken nicht mehr ausgesetzt sein zu müssen. Andererseits weist die herausfordernde Intensität ihres Blicks aber auch daraufhin, dass sie selbst bei diesem Akt des Versteckens wahrgenommen werden will. Es ist dieses Dilemma zwischen Selbstdarstellung, Privatsphäre, Voyeurismus und Ausgeliefertsein, in das sich die Menschen in den Sozialen Medien begeben. Ein vollständiges Verstecken oder Abtauchen wird zur Unmöglichkeit, gleichzeitig verbleibt die ersehnte soziale Anteilnahme oft nur an der digitalen Oberfläche. (Stefanie Lieb)

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Weitere Inhalte

Interview „Wir sollten uns im Internet verhalten, wie wir es uns Offline wünschen.“

Interview zu Hassrede auf Sozialen Medien

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Beitrag Not kennt kein Gebot?

Die Rule of Rescue als Leitprinzip in der Covid‑19‑Pandemie

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Buchbesprechungen

Lisa Herzog, Die Erfindung des Marktes, Stefan Gaßmann (Mönchengladbach) Markus Vogt, Umweltethik, Joachim Wiemeyer (Bochum) Ingeborg G. Gabriel, Ethik des Politischen, Tobias Schmitz (Bochum) Petra Steinmair-Pösel, Christliche Sozialethik zwischen Mystik und Politik, Angelika Walser (Salzburg) Ulrich Hemel, Die digitale Transformation und der Mensch, Nhiem Lu (Dortmund) Pia Lamberty, Katharina Nocun, Fake Facts. Wie wirken Verschwörungserzählungen?, Cassandra Speer (Lünen)

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