Überlegungen zu unterschätzten Potenzialen gesellschaftlicher Solidarität
Das Corona-Virus und die europäischen GesundheitssystemeMit der Corona-Krise gehen enorme gesellschaftliche Herausforderungen einher. Eine neuerliche Konjunktur des Solidaritätsbegriffs wurde ausgelöst. Aber was ist unter Solidarität eigentlich zu verstehen? Ein soziales Gefühl, eine hochherzige Tugend oder die unentrinnbaren wechselseitigen Abhängigkeitsverhältnisse in modernen Gesellschaften, die mit der Einsicht in harte, demokratisch gebotene und verantwortete Solidaritätspflichten korrespondieren? Wenn die gesellschaftliche Teilhabe aller als „Geschäftsgrundlage der Demokratie“ gilt, dann sind die materielle Basis und die substanziellen Bedingungen, die diese Teilhabe aller erst ermöglichen, genauer in den Blick zu nehmen: darunter die soziale Infrastruktur, insbesondere das Gesundheitswesen. Das alles hat viel mit Solidarität zu tun. Vor dem Hintergrund der durch die Lungenerkrankung Covid-19 so herausgeforderten europäischen Gesundheitssysteme werden im Text von Jonas Hagedorn (Nell-Breuning-Institut, Frankfurt am Main) Überlegungen zu unterschätzten Potenzialen gesellschaftlicher Solidarität angestellt, die sich auf das bis heute nur wenig beachtete Solidaritätsverständnis des französischen Solidarismus stützen.
Link zum Text: https://nbi.sankt-georgen.de/assets/documents/fagsf_72_maerz-2020_end.pdf